Umsetzung der Maßnahmen

Entwicklungsbericht
Partizipation

Ausgangslage

Kinder und Jugendliche werden zum Teil nicht angemessen in die Erstellung des Entwicklungsberichtes miteinbezogen. Das führt zu einem Vertrauensverlust gegenüber dem Hilfeprozess und behindert die weitere Beteiligung des jungen Menschen im Hilfeverlauf.

Ziele, Effekte, Wirkungen

Angemessen beschriebene Entwicklungsverläufe, mit denen sich der junge Mensch identifizieren kann, sind vorhanden und bekannt. Innerhalb der Beschwerdekultur des Trägers wird das Recht auf Korrektur des Entwicklungsberichtes etabliert. Durch die Einbeziehung der queeren Kinder und Jugendlichen findet kein ungewolltes, fremdbestimmtes Outing in den Entwicklungsberichten beziehungsweise Hilfeplanberichten statt.

Leistung, Aufgaben, Angebot

  • Setting zur mündlichen und schriftlichen Beteiligung von jungen Menschen an den Entwicklungsberichten ist bekannt.
  • Es sind Zeitressourcen vorhanden.

Beispiel für eine konkrete Beteiligung bei der Erstellung des Entwicklungsberichtes

Dokumentation von persönlichen Angaben transparent kommunizieren

Im Sinne der Partizipation werden junge Menschen darüber informiert, dass Betreuer*innen ihnen anvertraute Informationen bei den Übergaben innerhalb einer Einrichtung teilen müssen.

Der Entwicklungsbericht wird mit dem jungen Menschen vorbesprochen. Beim zeitlichen Rahmen zur Erstellung des Berichtes wird darauf geachtet, dass mögliche Änderungen aufgenommen werden können und dass es dem jungen Menschen ermöglicht wird, den Bericht gegenzulesen.

Mögliche Herausforderungen

Geringe Akzeptanz des Jugendamtsmitarbeitenden für Identitätsentwicklung des jungen Menschen. Deadname wird weiterhin benutzt.

Vorschlag für Handlungsmöglichkeiten

Deadname wird nur auf Deckblatt in Klammern aufgeführt, während der gewählte Name vorangestellt wird.

Deadname wird nur im ersten Bericht aufgeführt, nicht in den weiteren Berichten.

Alle Absprachen hierzu müssen für den jungen Menschen transparent sein.

Mögliche Herausforderungen

Junger Mensch outet sich im Hilfeverlauf gegenüber der*dem Bezugsbetreuer*in der Einrichtung.

Vorschlag für Handlungsmöglichkeiten

  • Die Relevanz des Outings für den weiteren Hilfeverlauf mit dem jungen Menschen besprechen.
  • Absprachen mit dem jungen Menschen treffen, welcher Name und welches Pronomen im Entwicklungsbericht anzugeben sind. Information an jungen Menschen, dass auch personensorgeberechtigte Personen den Bericht lesen werden. Gegebenenfalls gemeinsames Gespräch anbieten.
  • Rücksprache mit Jugendamtsmitarbeitenden, um die aktuelle Situation vorzubesprechen, damit Missverständnisse vermieden und diskriminierungsärmere Räume hergestellt werden.

Mögliche Herausforderungen

Der Entwicklungsbericht ist für junge Menschen und/oder Personensorgeberechtigte nicht verständlich verfasst.

Vorschlag für Handlungsmöglichkeiten

Es ist darauf zu achten, eine pathologisierende Sprache zu vermeiden und möglichst auf Fremdwörter zu verzichten. In einer gemeinsamen Besprechung des Berichtes kann dieser bei Bedarf an den betreffenden Stellen in einfache Sprache umformuliert werden.