Interne Schutzkonzepte

Individuelle Schutzkonzepte

Ausgangslage

Queere junge Menschen sind darin geübt, sich mit ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität zu verstecken. Häufig besteht die Angst, durch das eigene Coming-out von Angehörigen, Freund*innen, Berater*innen, Mitbewohner*innen diskriminiert zu werden und sich Gefährdungssituationen auszusetzen. Es fehlt zum Teil an Vertrauenspersonen im Bezugssystem der Kinder- und Jugendhilfe. Mögliche Folgen sind die Entwicklung einer Schuldistanz, delinquentes Verhalten und psychische Erkrankungen, zum Beispiel Depression, Rückzug, Selbsthass.

Ziele, Effekte, Wirkungen

Inklusion wird ernst genommen und aktiv in der Schule, der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe und in Familien gefördert. Geschultes queersensibles Personal schafft sichere Räume und trägt so zur Stärkung des jungen Menschen bei. Mögliche Gefährdungssituationen werden ernst genommen und abgewendet. 

Leistung, Aufgaben, Angebot

  • Öffentliche Einrichtungen wie Schule, Sportvereine, Jugendzentren, Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung / Eingliederungshilfe nehmen eine queersensible Risikoanalyse ihrer Angebote und Einrichtungen vor.
  • Es gibt regelmäßige Schulungen des Personals zum Thema Kinderschutz inklusive queerinklusiver (präventiver) Kinderschutz. Der „Queere Erstberatungskoffer“ www.queerer-beratungskoffer.de ist allen Mitarbeiter*innen bekannt und wird beworben.
  • Die für eine Trägerzulassung in der Kinder- und Jugendhilfe notwendigen anwendbaren sexualpädagogischen queerinklusiven Konzepte werden entwickelt.
  • In der Kinder- und Jugendhilfe wird ein individuelles Schutzkonzept unter Beteiligung des jungen Menschen und auch mit Blick auf sein soziales Nahfeld erarbeitet.
  • Die Bildung von Gruppenräten, Partizipationsworkshops und einem Kinder- und Jugendparlament als Instrument für die Selbstvertretung und Stärkung der Anliegen und Rechte junger Menschen fördern einen präventiven Kinderschutz.
  • Queerinklusive Peergroup-Lotsen bieten Informationen, unterstützen bei individuellen Fragen, kennen die queeren Schutzräume in der Umgebung und können diese gegebenenfalls gemeinsam mit dem jungen Menschen besuchen.

Zu installierende oder zu überarbeitende Instrumente im Kinderschutz 

Verankerung individuell auszuarbeitender Schutzkonzepte für queere Kinder und Jugendliche in den vorhandenen Schutzkonzepten und den Kinderschutzbögen.