Diskriminierungssensible interne Schutzkonzepte

Ein internes Schutzkonzept bietet Betreuungseinrichtungen, Jugendämtern, Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen einen strukturierten Rahmen, in dem durch eine inklusive und sichere Umgebung das Wohlbefinden der betreuten jungen Menschen gewährleistet ist. Ziel ist es, dass junge queere Menschen ihre Identität in einem geschützten Raum frei entwickeln können. An der Entwicklung eines Schutzkonzeptes sollten alle Beteiligten einer Einrichtung (Leitung, Mitarbeitende, junge Menschen) mitwirken.

Konkret steht das interne Schutzkonzept für:

  • Schutz vor Diskriminierung, Gewalt und Übergriffen, beispielsweise durch klare Verhaltensregeln, regelmäßige Schulungen und Beteiligung an der Entwicklung
  • Schaffung eines sicheren, respektvollen Umfelds für queere junge Menschen
  • definierte Vorgehensweisen für den Umgang mit diskriminierendem oder schädlichem Verhalten
  • freien Zugang zu Aufklärung, kindgerechter Information und Beschwerdemöglichkeiten
  • Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung der Adressat*innen.

Individuelle Schutzkonzepte

Beschreibung der Empfehlung

Im familiären und sozialen Umfeld, in der Schule und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe sind diskriminierungsarme Räume mit Ansprechpersonen zu schaffen, in denen junge Menschen mit ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität out sein können. In der Kinder- und Jugendhilfe / Eingliederungshilfe gibt es für junge Menschen bei Gewalt und Diskriminierung einen transparenten und niedrigschwelligen Zugang zu individuell besprochenen Schutzkonzepten. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe und der Schulen richten den Blick aktiv auf die Förderung von Resilienzen queerer junger Menschen.

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Schutzräume in den stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe / Eingliederungshilfe

Beschreibung der Empfehlung

Im Erstgespräch mit dem jungen Menschen gilt es, die Raumsituation der Einrichtung transparent darzulegen und gemeinsam mit ihm zu entscheiden, ob er sich auf die Gegebenheiten einlassen kann. 

Bei Trägern ist anzuregen, Einzelzimmer, vor allem für trans* junge Menschen / nicht binäre junge Menschen vorzuhalten. Auf Landesebene sollten mehr spezialisierte Unterbringungsmöglichkeiten für queere Kinder und Jugendliche geschaffen werden, damit in diesen vulnerablen Situationen auch der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identitätsentwicklung der größtmögliche Unterstützungs- und Schutzraum gewährt wird.

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Queerinklusive Infrastruktur

Beschreibung der Empfehlung

Ziel ist, eine queer-inklusive Infrastruktur im öffentlichen Raum anzubieten oder sie zu verbessern.

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Vertrauensperson

Beschreibung der Empfehlung

Im Rahmen eines individuellen Schutzkonzeptes in der Hilfeplanung ist es möglich, dass der junge Mensch eine queersensible Vertrauensperson benennt.

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Stärkung des familiären Umfeldes

Beschreibung der Empfehlung

Elternberatung zur Unterstützung und Stabilisierung in der aktuellen Situation ist mit der Perspektive zu etablieren, den jungen Menschen in seinen Prozessen gut begleiten zu können.

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